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„Kinder, wollen wir mal in eine Kneipe gehen?“ „Aber Mama, da gehen doch nur Erwachsene hin!“ Stimmt eigentlich, aber die Kneipe, in die wir an einem stürmischen Novembernachmittag wollen, ist gleichzeitig auch Café (auf neudeutsch Caffè Bar) und wir hoffen auf ein leckeres Stück Kuchen und Kakao für die Kinder und Kaffee für die Erwachsenen. Das LOX ist noch neu – im Sommer wurde die Eröffnung im Bremer Stadtteil Walle gefeiert. Und: das LOX soll kinderfreundlich sein, zumindest haben wir den Tipp bekommen – und anscheinend hat die Inhaberin auch Kinder. Außerdem ist auf der Website jede Menge Kinderspielzeug, gelegentliche Kinderbetreuung (!) und sogar Kinderdisco angekündigt.
Soweit zur Vorgeschichte, jetzt sind wir also da, drei Erwachsene und drei Kinder: Luka, 4, Emily, 5 und Paulina 7. Und mit uns gibt es gerade noch zwei andere Gäste. Vielleicht ist das LOX doch eher eine Kneipe und füllt sich erst am Abend? Paulina ist nicht so begeistert: „Hier gefällt's mir nicht“, einen Grund kann sie allerdings nicht nennen. Vielleicht ist es hier für eine 7-Jährige einfach zu dunkel oder ist es einfach nur die Enttäuschung darüber, dass es außer Nussecken keinen Kuchen gibt.
Dafür bekommen wir einen super leckeren Kakao serviert: aufgeschäumte Milch mit einem Schälchen Schokotaler, die man langsam in der Milch auflöst. Begeisterung! Da stört nicht mal die fehlende Sahne. Und die Laugenstangen kommen ebenfalls gut an, so gut, dass Luka mal eben zur Bar stiefelt und sich eine eigene bestellt und sie auch serviert bekommt. Und ein ganzes Regal voller Spielzeug ist auch vorhanden. Während Luka das Straßenpuzzle so ausbreitet, dass der Weg zu uns versperrt ist, möchte Emily lieber malen und Paulina schleppt ein Spiel an, das wir Erwachsenen sofort mit Begeisterung spielen. Nachdem jede Menge Spielzeug verteilt wurde – irgendwie sieht es ganz schnell aus wie bei uns zu Hause - begeben sich die beiden Kleinen an die Bar und spielen „Monster“ mit der Bedienung (oder sagt man Kellner?). Das Monster ist eher von der lieben Sorte, denn es verteilt bunte Strohhalme und Schokotaler (die für den Kakao) und macht sich damit viele kleine Freunde.
So wird es dann richtig gemütlich und keiner stört sich an den tobenden Kindern (inzwischen sind noch zwei weitere Gäste gekommen). Das Monster – ähm, ich meine die Bedienung (die übrigens heute ihren zweiten Tag hat) – fragt irgendwann auch mal nach, wie viel Schokolade unsere gierigen Kinder eigentlich haben dürfen und wir stoppen die Fütterung der Raubtiere. Kurzer Protest – c'est la vie. Als die Kinder anfangen auf den Sitzen zu hüpfen (gut gefederte Fünfzigerjahre-Sessel, die einfach zum Hüpfen verlocken), beschließen wir, zu gehen. Beim Bezahlen werden wir höflich gebeten, ein bisschen mehr für die Schokotaler zu zahlen, auch die Laugenstange von Luka steht mit auf der Rechnung. Das ist nicht schlimm, aber wir hätten natürlich sowieso das Trinkgeld entsprechend erhöht.
Fazit: Hier sollte man unbedingt mal zum Kakao trinken hingehen, ein kleines Kuchenangebot wäre toll (nicht nur für die Kinder) und Eltern mit Säuglingen oder Kleinkindern hätten hier vermutlich ein Wickelproblem.
Kommentare (1)
Kommentar-FeedLaugenstange umsonst?
Kathi vor mehr als 4 Jahren